Im Gespräch mit dem Ehrenamt
Das Ehrenamt ist das Rückgrat der Gesellschaft. Dieses Rückgrat ist von der aktuellen Corona-Krise betroffen. Um sich zu informieren, wie die Auswirkungen genau sind haben Arne Brand, Bürgermeisterkandidat der SPD, und die Lemgoer SPD den Dialog mit den Vereinen gesucht und gefunden. „Wir haben in den letzten Wochen zahlreiche Gespräche mit unterschiedlichen Vereinen geführt. Im direkten Dialog haben wir von den Vereinen gehört, wo der Schuh drückt“, so Arne Brand.
Die SPD hat mit unterschiedlichen Vereinen gesprochen, um ein breites Bild an Erfahrungen zu bekommen. „Der Schwerpunkt lag auf Sportvereinen aber es waren Vereine mit unterschiedlichem Hintergrund von Kirchheide bis in die Laubke“, so Julien Thiede, SPD-Vorsitzender.
Die Probleme durch Corona decken sich mit denen in anderen Bereichen. Die Erstellung und Umsetzung von Hygienekonzepten ist beispielsweise für Ehrenamtler eine große Herausforderung. „Es handelt sich nicht um Profis in dem Bereich, sondern um Leute, die sich ehrenamtlich engagieren. Die müssen sich jetzt mit der Erstellung von Konzepten befassen, die normalerweise von Hauptamtlichen erstellt werden. Auch, wenn ein Konzept aufgestellt werden kann ist die Umsetzung oft nicht einfach. Hier fordern wir mehr Unterstützung für Vereine. Das Ehrenamt leistet einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft und darf nicht alleine gelassen werden!“, so Brand weiter.
Dazu kommen für viele Vereine noch Probleme aufgrund fehlender Einnahmen. Ob durch Sportfeste oder besondere Events wie die Highland-Games, Vereine sind auf die Einnahmen angewiesen, um die generelle Vereinstätigkeit wie die Jugendarbeit zu finanzieren. „Hier besteht bei vielen Vereinen keine existenzbedrohende Situation aber die Krise darf nicht zum Regelfall werden“, so Felix Rullmann, Vorsitzender der Jusos.
In einigen Vereinen führt auch die nicht zur Verfügung stehenden Sportstätten zu Problemen. Da müssen Ausweichquartiere unter nicht optimalen Bedingungen genutzt werden, sodass der Rhythmus vom gemeinsamen Erlebnis auf lange Sicht nicht vorhanden war und immer noch nicht ist. Einige Vereine fürchten, dass Gruppen nicht mehr so zusammen kommen werden, weil sich einige andere Hobbies gesucht haben oder die Vereinsaktivität woanders machen. „So unterschiedlich die Vereine auch sind, es gibt gemeinsame Grundbedürfnisse. Ich fand den Austausch höchst interessant und weiß, wie wichtig es ist, direkt mit den Vereinen zu sprechen. Das will ich auch weiterhin tun.“, so Brand abschließend.